Vom 20. bis 29. März finden in Lüdenscheid unter dem Titel „Neue Energien“ die Lichtrouten 2025 statt. Seit 2002 präsentiert das internationale Festival des Lichts Lichtinstallationen und künstlerische Experimente, die die Stadt für 10 Tage in einen kreativen und inspirierenden Erlebnisraum verwandeln.
Lichtkunst im urbanen Raum
Die Lichtrouten bieten Besuchern und Fachpublikum die Möglichkeit, internationale Lichtkunstprojekte zu erleben, die Architektur und den urbanen Raum auf neue und überraschende Weise inszenieren. Zeitgenössische Kunstprojekte sind auf über 20 Standorte in der Innenstadt verteilt: Auf öffentlichen Plätzen, in aktiven und ehemaligen Einkaufszentren und in Kultureinrichtungen. „Wir laden die Menschen dazu ein, Lichtkunst zu entdecken und dabei einen neuen Blick auf die Stadt und ihre Gebäude zu werfen“, so Bettina Pelz, Kuratorin der Lichtrouten. Alle Projekte setzen Licht als künstlerisches Material oder Medium ein, unter anderem in Form von 3D-Mappings, Video-Mappings, Fotoinstallationen, Laserzeichnungen und responsiven LED-Installationen.
DIAL als Gastgeber und Ausstellungsort
Im Rahmen des diesjährigen Festivals sind wir mit DIAL erstmals Ausstellungsort und darüber hinaus Gastgeber des „Lichtrouten Artists' Hub“, sowie der internationalen „Lichtrouten Konferenz“. Wir engagieren uns bei den Lichtrouten, da wir in Engineering, Design und Wissenschaft täglich mit und für das Thema Licht arbeiten – die Kunst ergänzt diese Perspektive. Kunst findet in unserem Arbeitsalltag meist wenig Raum; deshalb nutzen wir die Lichtrouten, um Lichtkunst direkt ins Haus zu holen. Wie schätzen gute Gestaltung und sehen in der Begegnung mit Kunst eine wertvolle Gelegenheit, für neue Impulse und ungewohnte Perspektiven. Wir freuen uns, wenn wir auf diesem Wege in Kontakt mit vielen interessanten Menschen kommen und Lichtinteressierte aus Lüdenscheid und Umgebung bei DIAL ins Gespräch kommen.
Lichtkunst bei DIAL
Während der Lichtrouten vom 20. bis 29. März sind bei DIAL zwei Arbeiten im Atrium zu sehen. Beide Werke gehören zu den klassischen Positionen in der Geschichte der Lichtkunst und sind Teil der Sammlung Zumtobel.
„FEROCOCO N° 12“ von François Morellet
François Morellet experimentierte in Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installation mit geometrischen Formen und Strukturen. Seit den 1960er Jahren setzte er Licht als wesentliches Element seiner Werke ein. Seine Kompositionen basieren auf visuellen Systemen aus Wiederholungen, Serien und Variationen technischer Materialien. „Ferococo N° 12“ ist Teil einer Serie grafischer Systeme mit Kreisbögen aus Neonlinien. Das Werk besteht aus sechs rot-orange leuchtenden Elementen, die im Zusammenspiel mit dem Raum eine faszinierende Wirkung entfalten. Der Titel verweist mit „Fer“ (französisch für „Eisen“) auf das tragende Gerüst und mit „Rococo“ auf den verspielten, asymmetrischen Kunststil des 18. Jahrhunderts.
„GET OUT OF THE LIGHT“ von Brigitte Kowanz
Brigitte Kowanz beschäftigte sich intensiv mit der Frage, wie Informationen sich verändern, wenn sie in Zeichen, Sprache und Codes übersetzt werden. Ihre Arbeiten sind als „Sehtexte“ konzipiert, bei denen sich der Inhalt durch das Zusammenspiel von Textführung, Lichtverteilung und Reflexionsverhalten erschließt. Seit den 1990er Jahren arbeitet sie bevorzugt mit dem Morsealphabet, dem ersten elektronischen Binärcode. „GET OUT OF THE LIGHT“ kombiniert Zahlen und Sprache zu einer verschlüsselten Botschaft aus Licht. Kowanz thematisiert die Verbindung von Sehen und Verstehen, von Information und Code. Ihre Arbeit zeigt, wie Sprache Wirklichkeit konstruiert – ähnlich wie Licht diese sichtbar macht.
Lichtrouten Artists' Hub und Konferenz
Der „Lichtrouten Artists' Hub“ und die begleitende „Lichtrouten Konferenz“ bieten eine Plattform für den fachlichen Austausch zwischen Künstlern, Kuratoren und Produzenten von internationalen Lichtkunstfestivals. Die ILO, International Light Festivals Organisation, ist ein weltweites Netzwerk von öffentlichen Lichtfestivals, Veranstaltungen und Experten für Lichtkunst. Sie fördert auf internationaler Ebene den Austausch von Fachwissen, Inspiration und Informationen, stärkt die Qualität und künstlerische Exzellenz der beteiligten Festivals und schafft Aufmerksamkeit für Lichtfestivals als kulturelle Ereignisse, die Kunst, Design, Technologie und Unterhaltung verbinden. Die Teilnahme an den beiden Veranstaltungen ist nur auf Einladung möglich.
Weitere Informationen
Das vollständige Programm zu den Lichtrouten sowie Hintergründe zu den teilnehmenden Künstlern finden sich auf der offiziellen Webseite der Lichtrouten unter lichtrouten.de